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Erster Test und Eindrücke vom X-Cat und WindRider WR17
Am Samstag war es soweit, Jungerfernfahrt mit dem X-Cat und dem WindRider WR17 im Rahmen unseres Testsegelns. Den Auf- und Abbau auf dem Trockenen hatte ich bei den verschiedenen Messen in den vergangenen Monaten bereits geübt, aber nass geworden sind die Boote bisher maximal von oben.
X-Cat in der Sail Version
Trotz des recht kurzen Längsabstandes der Dachgepäckträger lagen die Rümpfe des X-Cats problemlos und ohne irgenwie zu Schwingen auf dem Autodach. Auch bei Geschwindigkeiten um die 100 km/h auf dem kurzen Weg zum See habe ich den Katamaran, abgesehen davon ihn durch die Frontscheibe zu sehen, nicht bemerkt.
Weitere Bilder vom Testsegeln mit dem X-Cat und WindRider WR17 gibt es hier in der Galerie.
Am Wasser war es dann mein zweiter Versuch das Boot aufzubauen. Nach dem Trockentraining auf dem heimischen Rasen und zur Sicherheit nochmaligem Studium der Videos (X-Cat Basis und X-Cat Sail), ging es dieses Mal wesentlich flüssiger. Nach dem Ingnorieren der eigentlich eindeutigen Kennzeichnungen an den Traversen und anschließender Korrektur des Fehlers, dauerte der Aufbau der Basis 2:30 Minuten, statt nur 2. Damit war die Badeinsel bereits fertig. Bei meinem Schlauboot hätte ich jetzt allein mindestens 15 Minuten gepumpt. Der Aufbau des Riggs kostete mich, dieses Mal ohne große Patzer, nicht einmal 12 Minuten. Damit war das Boot fast schneller aufgebaut, als ich gebraucht hatte die Rümpfe und Taschen den langen Weg vom Auto ans Wasser zu tragen.
Das Zuwasserbringen am sehr flachen Ufer des Ammersees war dank des kaum vorhandenen Tiefgangs kein Problem. Der leichte Wind reichte vollkommen aus, um den X-Cat aus der Bucht, in die mit 1-2 Bft windigeren Gefilde des Sees, zu bringen. Die Handhabung war auf allen Kursen simpel und das kleine Rigg weist überraschend viele Trimmmöglichkeiten auf, die sich in der Geschwindigkeit niederschlagen. Diese kommt auch sofort, wenn der Wind auffrischt. Das geringe Gewicht sorgt für schnelles Anspringen, die schmalen Rümpfe für ausreichend gutes Nachlaufen. Das Schwert habe ich nicht vermisst und der X-Cat läuft enorm kursstabil. Das einzige, was etwas Übung erfordert, sind - katamarantypisch - Wendemanöver.
Mit zwei Erwachsenen hat man mehr als genug Platz auf den ca. 4 qm des Trampolins. Mit drei erwachsenen Personen würde es, zusammen mit dem Segel, langsam eng. Dafür das der X-Cat gleichermaßen gut auch als Ruderboot und für andere Zwecke funktioniert, segelt er wie ein reinrassiges Segelboot.
WindRider WR17 in der Basisausführung
Der WindRider war anschließend an der Reihe. Der Aufbau ist mit etwas Übung auch durch eine Person in ca. 30 Minuten machbar. Der einzige wirkliche Knackpunkt, bei dem in den Videos immer plötzlich eine zweite Person zur Stelle ist, ist das Stellen des Mastes. Dies ist über ein Hilfvorstaag, aus dem Großfall, einer weiteren Leine und der Klampe am Bug, aber auch alleine machbar. Etwas Kraft und Geschick sind aber vonnöten.
Weitere Bilder vom Testsegeln mit dem X-Cat und WindRider WR17 gibt es hier in der Galerie.
Der WR17 kann auch durch eine Person an einem unbefestigten Ufer in und aus dem Wasser gebracht werden. Vorrausetzung ist ein halbwegs fester Untergrund und eine geringe Steigung der Uferböschung. Dank der Teflonschienen am Slipwagen muss der Rumpf auch nur wenig im Wasser sein, um das Boot herunter und wieder rauf zu bringen. Im Cockpit sitzend fühlt sich der WindRider - insbesondere im direkten Vergleich mit dem X-Cat - dann wie ein ziemlich großes Boot an. Auch im Vergleich zum Weta 4.4 merkte ich den halben Meter mehr Breite und einen Meter mehr Länge deutlich. Bis auf den Rudergänger können sich die Gäste überall auf dem Boot gut bewegen und es gibt mit den Trampolinen mehr als genug Platz für 4 Personen. Paddeln bei Flaute lässt sich der WR17 vom Steuercockpit aus auch sehr gut. Nach kurzer Eingewöhnung an die Fußsteuerung stellte sich ein sehr angenehmes und sicheres Fahrgefühl ein. Das Ruder reagierte sehr direkt und Manöver, wie Wende und Halse fuhren sich spielend leicht. Die übersichtliche Leinenführung direkt aus dem Cockpit machte die Bedienung schon fast zu einfach. Trotz des schwachen Windes kam der WR17 mit drei Personen an Bord gut in Fahrt und glitt sanft durchs Wasser. Kaum frischte der Wind etwas auf, war auch der WindRider bei knapp 7 kt. Dabei krängte der Rumpf kaum und ließ erahnen, dass da noch viel Luft nach oben ist. Für zukünftige Fahrten Einhand werde ich mir aber noch die Handsteuerung mit einer umlaufenden Leine, die ich auch außerhalb des Cockpits erreichen kann installieren.
Alles in allem haben mich sowohl der X-Cat als auch der WindRider WR17 bei Ihrer Jungfernfahrt übzeugt und die an Land geweckte Erwartungshaltung erfüllt. Jedes Boot hat seinen ganz eigenen Einsatzbereich, wobei der X-Cat hierbei der vielseitigere der beiden Multis ist.
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